Wassermann (21.1 - 19.2)

Kaum ein Tierkreiszeichen kommt so reich, aber auch so ambivalent ausgestattet daher, wie der Wassermann. Geistige Unabhängigkeit und die Fähigkeit querzudenken, sind zwei Privilegien. Ein Mitgefühl für Benachteiligte bringt die innere Revoluzzerin in Aktion. Brückenbauerin zu sein, kommt on top dazu. Das dafür notwendige breite Wahrnehmungsspektrum beinhaltet, sensorisch immer auf Empfang zu sein. Der Schatten heißt, in Konfusion geraten zu können.

Wer viel im Außen bewegt, nichts in unheilsamen Zustand lassen kann ohne Veränderungen forcieren zu wollen, braucht inneren Halt, der erst durch Innehalten entsteht. Was bei dem Wassermann nur möglich ist, wenn die Anspannung Auslauf bekommt. Tanzen, Steppen, schnell, wild, dem ganz eigenen Rhythmus folgend, ist eine gute Variante, um zu entstressen. Die Weisheit der jüdischen Chassidim, die besagt, dass, wenn das Leben schwer und disharmonisch wird, Singen und Tanzen die verloren gegangene Zuversicht und Hoffnung zurückbringt, ist Wassermann pur.

Das konstruktive Chaos zu feiern, ist auch ein Mittel, um innere Kraftzentren gedeihen zu lassen, auch wenn sich das paradox anhört. Seelisches Gleichgewicht zu wahren, in Übereinstimmung mit sich selbst zu sein, gelingt nur dann, wenn die inneren Widersprüche, die eigentlich Motivation und Einzigartigkeit darstellen, liebevoll bejaht werden. Nach der buddhistischen Weisheit: Annehmen, zulassen, Raum geben!

Dadurch entsteht auch im Äußeren Raum für all das, was sich an wunderbaren Möglichkeiten ausdrücken möchte. Collagen herstellen, Glas-Arbeiten, Fingermalen, ist Entspannung. Die Verbindung mit den inneren Seelenkammern aufrecht zu halten, der unzerstörbaren Kraft, die dort verortet ist, gelingt ideal mit Atemarbeit. Holotropes Atmen nach Stanislaf Grof geht über das beruhigende Atmen hinaus und stellt den direkten Zugang zu der Seelenmatrix, dem Unbewussten her. Ebenso zu dem Wissen, in einer kosmischen Ordnung aufgehoben zu sein.

Die hilfreichste Wassermann-Meditation aber ist die Tanz-Meditation nach Osho oder der Wirbeltanz der Sufis. Bewegung hilft, in den Pool der Ruhe einzutauchen. Die Arbeit mit Zen-Koans, paradox erscheinende Lehrsätze, die mit dem logischen Denken nicht zu erfassen sind, stoppt das quälende Denkkarussell. Paradoxien sind Wassermann-Essenz und Inspiration. Deswegen heißt das Mantra auch: Reite dein Pferd auf des Messers Schneide! Fliegen, ob Paragliding, Segelfliegen, Fallschirmspringen, ist Wassermann-Leidenschaft und Möglichkeit, der Seele Flügel wachsen zu lassen.